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Nepal Reisebericht 2025

  • kimoverlack2
  • 30. Juni
  • 7 Min. Lesezeit

Nach unserer letzten Gruppenreise im Jahr 2022, einem bewegenden Jahr 2023 und einem Übergangsjahr 2024, fand dieses Frühjahr wieder eine Nepalreise statt. Eine Woche lang waren Bert und Federica bei allen unserer Schulen, um intensive Gespräche mit den Schulleitern zu führen und die aktuelle Situation der Schulen zu überprüfen. Danach besuchten wir mit langjährigen und auch neuen Wegbegleitern unserer Nepal Kinder

Stiftung nochmals einen Teil unserer Schulen. In jeder Schule wurden wir alle sehr herzlich empfangen. Dies war für alle sehr berührend. Auch der persönliche Kontakt mit den Patenkindern ist immer ein besonderes Erlebnis. Für uns war besonders wertvoll, zu erleben, dass wir als „zweite Generation“ die Arbeit unserer Eltern und Schwiegereltern fortsetzen können. Gegenseitiges Vertrauen, gemeinsame Anstrengungen für den Schulzugang von Kindern aus ärmsten Verhältnissen, offene und konstruktive Gespräche über die Herausforderungen und mögliche Lösungsansätze für die Schulen prägen diese Verbindung.

Bereits im vergangenen Jahr haben Marc und Bert alle Schulen besucht und dabei die Grundlage für wichtige Neuerungen gelegt:

  • Erstmalig haben sich im Herbst 2024 alle Schulleiter und die Vorsitzenden der School Management Committees getroffen und sich über (gemeinsame) Herausforderungen ausgetauscht

  • Im Februar dieses Jahres wurden zum ersten Mal Lehrer von allen Schulen im Fach ITC (information technology and communications) weitergeblidet. Weitere Fächer werden folgen. Dieses „Teach the teacher“ Konzept, bei dem jeweils eine Schule die Verantwortung für die Inhalte und Umsetzung übernimmt, wird in Zukunft fortgeführt, da alle Schulen davon sehr profitieren.

Ziel dieser Maßnahmen ist es, „unsere“ Schulen bei den Themen Schulentwicklung und Lehrqualität zu unterstützen und gleichzeitig ein kleines „Ökosystem“ gegenseitiger Unterstützung zu bauen. Ein wichtiger Beitrag, damit ihre und eure Patenkinder, die bestmögliche Schulbildung bekommen.


Hier eine kleine Zusammenfassung unserer Schulbesuche:


Shree Kalika Basic School, öffentliche Gemeindeschule, gefördert seit 2022:

Die Kalika Basic School hat uns erneut gezeigt, wie viel mit unserer Unterstützung bewegt werden kann. Die Schule präsentierte sich in einem sehr guten Zustand, mit einem engagierten Team und einem spürbaren Willen zur Weiterentwicklung. Die gestiegene Zahl der Anmeldungen ist ein direktes Ergebnis der verbesserten Leistungen, der modernen Ausstattung mit neuen Laboren und des gestärkten Ansehens in der Gemeinde. Besonders beeindruckend ist das Engagement vor Ort, denn fünf der dreizehn Lehrpersonen werden von der Schule und Menschen des Ortes getragen, der Rest von der Gemeinde. Diese Eigenverantwortung hat uns bereits bei unserem ersten Besuch 2022 überzeugt. Für viele Kinder aus der Slum-Gemeinschaft am Fluss bleiben leider Schulmaterial, Uniform oder Verpflegung ein Problem, das wir versuchen zu bekämpfen und auch die Schule bemüht sich, diese Familien gezielt zu unterstützen. Bei unserem Besuch konnten wir den neu errichteten ersten Stock, das Wissenschafts- und Computerlabor, die renovierten Toiletten sowie eine Solaranlage und Dachisolierung einweihen. Die Fortschritte sind nicht nur baulich sichtbar, sondern vor allem in der Haltung und der Energie der Menschen, die diese Schule tragen.


Little Daffodils, Privatschule:

Auch wenn unser Besuch an der Little Daffodils School in die Ferienzeit fiel, war die lebendig, strukturierte und von dem motivierten Team getragene Atmosphäre wie immer spürbar. Mit über 400 Kindern und einer wachsenden Schülerzahl sind und bleibt sie eine Schule mit Perspektive. Der Aufbau einer Oberstufe mit den Klassen 11 und 12 steht noch aus, alternativ wird der Ausbau der unteren Jahrgänge gestärkt. Eine große Herausforderung bleibt der Transport, besonders für Grundschulkinder aus abgelegenen Dörfern. Besonders positiv ist das sichtbare Umweltbewusstsein, das sich in regelmäßigen Aktionen rund um das Thema Müll sammeln und treffen und Aufpflanzungsprojekte zeigt.



Riverdale Secondary School, Privatschule, gefördert seit 2016:

Die Riverdale Secondary School machte auch in diesem Jahr einen stabilen Eindruck, wenn auch einige Herausforderungen aufkamen. Die allgemeinen schulischen Leistungen waren durchwachsen, doch alle von der Stiftung geförderten Kinder konnten ihre Prüfungen sehr erfolgreich bestehen. Die Nähe zu Pokhara führt dazu, dass Eltern eine größere Auswahl an Schulen haben, die einfach erreichbar sind und zu denen sie ihre Kinder schicken können. Umso wichtiger ist es, dass die Schule kontinuierlich die eigenen Lehrer weiterbildet und mit Fächern, wie z.B. Umweltmanagement, eigene Akzente setzt. Ashok, der Schulleiter, ist weiterhin mit großem persönlichem Einsatz präsent.


Shree Deurali Basic School, öffentliche Gemeindeschule, gefördert seit 2016:

Unser Besuch in Deurali fiel in eine Phase der Neuorientierung. Nach dem plötzlichen Tod des langjährigen Schulleiters hat die ehemalige Englischlehrerin die Leitung übernommen. Sie begegnet ihrer neuen Aufgabe mit Offenheit und Engagement. Die Schule wirkte ruhig und gut strukturiert, wenngleich die Auslastung noch zu niedrig ist. Ein neu eingestellter Computerlehrer bringt frischen Schwung, doch viele Geräte sind defekt, und Fachlehrkräfte fehlen weiterhin. Viele ärmste Familien können grundlegende Materialien nicht bezahlen und Kindern aus abgelegenen Dörfern fehlt es an Transportmöglichkeiten. Dank der langjährigen Unterstützung der August Renner Realschule Rastatt, vertreten durch Reinhilde, Reinhold Weissenburger und Sabrina Hatz, kann den Kindern geholfen werden. Das Thema Schultransport sehen wir in der Verantwortung der schultragenden Gemeinde.



Hillside English Boarding School

Die Hillside School ist unsere jüngste Schule und ist das besondere Herzensprojekt von Dagmar und Jörg Overlack gewesen. In diesem Jahr werden wir die zweite Phase unserer Zusammenarbeit beginnen und ein neues Gebäude mit 4 Klassenzimmern bauen. Die alten Gebäude sind über 60 Jahre alt und für den Unterricht kaum mehr geeignet. In der ersten Phase wurden die dringend benötigten Hostelräume vollständig renoviert. Deren feierliche Einweihung war ein bewegender Moment für alle Beteiligten. Die stetig wachsenden Schülerzahlen zeigen, dass die Schule wichtig für das regionalen Schulangebot ist. Und so setzen wir gerne den Wunsch unserer Eltern um, diese Schule Schritt für Schritt zu modernisieren. Trotz der schlechten Rahmenbedingungen erzielen Schülerinnen und Schüler bei den Prüfungen in der 8. und 10. Klasse regelmäßig Bestleistungen.

Ein Zeichen für das Engagement der Lehrerinnen und Lehrer. Neben dem neuen Gebäude werden wir auch ein Computerraum ausstatten. Ein Muss, in der heutigen Zeit. Auch im Bereich Umweltbildung ist die Schule aktiv, etwa durch die Beteiligung am Annapurna Conservation Project mit Aufforstungsprojekten und Müllsammel-Aktionen.




Shree Meshram Bahara Secondary School in Ghandruk, öffentliche Gemeindeschule, gefördert seit 2022:

Unser Besuch in Ghandruk stand ganz im Zeichen der Einweihung unserer Projekte der letzten Jahre. Neben der Modernisierung von Klassenzimmern stand besonders der Ausbau der Hostel-Räume im Mittelpunkt. Einige der Dörfer, die im Einzugsbereich der Schule sind, haben einen einfach Schulweg von bis zu 3,5 Stunden. Dies führte dazu, dass Kinder ab Klasse 8 oft nur im fernab gelegenen Pokhara und bei Verwandten wohnend zur Schule gehen konnten. Dank der erweiterten Hostelräume können nun mehr junge Menschen von diesem Angebot Gebrauch machen und am Wochenende regelmäßig zurück zu ihren Familien gehen.

Highlight des letzten Schuljahres war der erste Platz bei einem landesweiten Basketballturnier in Kathmandu, der mit Stolz gefeiert wurde. Besonders erfreulich ist die bevorstehende Einführung des Schwerpunkts Hotelmanagement, der zur lokalen Wirtschaft passt und neue Perspektiven für die Schule eröffnet. Gleichzeitig zeigt die Schule großes Umweltbewusstsein, etwa durch den neu angelegten Rhododendron-Park in Zusammenarbeit mit der Universität Pokhara.


Morning Star Higher Secondary School in Naudanda, private Schule, gefördert seit 1993:

Die Morning Star School wird seit über 30 Jahren von uns unterstützt. Bereits über 300 Patenkinder unserer Förderer und Unterstützter haben ihren Schulabschluss erreicht, viele davon mit Abitur. Die Schule ist gut geführt, ruhig, konzentriert und bleibt für viele Familien aufgrund der hervorragenden Prüfungsergebnisse eine Wunschschule. Die Ausstattung der Schule ist vorbildlich und kann heute häufig aus eigenen Mitteln finanziert werden.


Morning Glory Academic Secondary School, Privatschule, gefördert seit 2015:

Auch die Morning Glory School zählt bei den Prüfungsleistungen mit zu den besten Schulen ihres Schuldistrikts. Dank der durch unsere Förderer finanzierten neuen Klassenräume bietet sie optimale Bedingungen für ihre Schülerinnen und Schüler. Im letzten Jahr hat die Schule das Science-Lab renoviert und neu ausgestattet, was uns im Hinblick auf Eigeninitiative sehr gefreut hat. Im neuen Schuljahr werden 480 Kinder unterrichtet werden. Das sind 30 mehr als im Vorjahr. Immer mehr Eltern ziehen aus entlegenen Dörfern in die Nähe von kleineren Städten. Einerseits wegen der Arbeitsmöglichkeiten, andererseits aber auch, aufgrund der besser ausgestatteten Schulen und Bildungsperspektiven für ihre Kinder.


Shree Annapurna Higher Secondary School in Sikles, öffentliche Schule, gefördert seit 2019:

Sikles ist eine unserer Schulen mit den größten Herausforderungen. Trotz der guten Ausstattung und Infrastruktur der Schule leidet die Schule an einem akuten Mangel an qualifizierten Lehrern, besonders im Fach Mathematik. Für uns, malerisch am Fuße des Annapurna 2 gelegen, ist dieser Ort für viele Lehrer zu weit entlegen und damit unattraktiv. Gemeinsam mit der Schulleitung und der Gemeinde sind wir im Dialog, wie dieses Problem gelöst werden kann – mit dem Ziel, für die Kinder aus dieser Bergregion eine bestmögliche Bildung zu ermöglichen. Dies wird zusätzlich durch den Umstand erschwert, dass hier viele Kinder regelmäßig in der Landwirtschaft der Eltern mithelfen müssen und damit Zeit zum Lernen fehlt. Umso dankbarer ist die Schulleitung für den neuen Austausch mit den anderen Schulen und die gemeinsamen Fortbildungen für Lehrer. 



Brahma Rupa Higher Secondary School, öffentliche Schule, gefördert seit 2016:

Die Brahma Rupa Schule bleibt ein herausragendes Beispiel für gelungene Schulentwicklung. Neue Räume wie der Konferenzsaal und die Schulkantine verbessern die Schulatmosphäre deutlich. Auch in der Digitalisierung hat sich viel getan, ein neues Computerlabor wurde eingerichtet, das alte Labor modernisiert, und die technische Ausstattung ist beispielhaft. Dass die Schule zuletzt mit einem Exzellenzpreis ausgezeichnet wurde und das Preisgeld in weitere Geräte investierte, zeigt Weitblick und Verantwortungsbewusstsein. Die von ihr organisierte Lehrerfortbildung im Bereich ICT war ein großer Erfolg und hat den Austausch zwischen den Schulen weiter gestärkt. Brahma Rupa ist eine Schule, an der Leistung, Teamarbeit und Vision spürbar Hand in Hand gehen. 

 


Shree Himalaya Secondary School in Gorje, öffentliche Schule, gefördert seit 2018:

Die Schule in Gorje entwickelt sich mit ruhiger Beständigkeit weiter. Auch, wenn unser Besuch in die Ferienzeit fiel, war in den Gesprächen mit der Schulleitung deutlich, dass hier kontinuierlich gearbeitet wird. Der Schulhof wird neugestaltet, neue Spiel- und Pausenflächen entstehen, während alte Gebäude weichen. Die Schülerzahlen steigen langsam, und die Leistungen sind stabil. Besonders erfreulich war die Auszeichnung eines Mathematiklehrers, der regional als bester seines Fachs geehrt wurde. Digitale Lernmethoden, vor allem in den höheren Klassen, sind bereits fest etabliert. Auch das Umweltengagement bleibt präsent, mit regelmäßigen Pflanzaktionen und neuen Fächern im Bereich Nachhaltigkeit. Gorje zeigt, dass Entwicklung Zeit braucht, aber mit Geduld und Verlässlichkeit Schritt für Schritt gelingt.




Fazit:

Wir sind dankbar für diese Reise. Seit vielen Jahren begleitet uns diese Arbeit. Vor zwei Jahren haben wir, Bert und Marc und unsere Familien die Leitung der Stiftung übernommen und setzen diese Arbeit konsequent fort. Dabei setzen wir gemeinsam mit den Schulen neue Akzente. Im letzten Jahr haben wir uns mit Andrea Walter und unseren Kindern zusammengesetzt und uns mit der Zukunft unserer Arbeit in Nepal beschäftigt. Schritt für Schritt setzen wir unsere Ideen um und entwickeln dieses großartige Projekt weiter.

Über 1400 Kinder durften und dürfen aktuell dank eurer und ihrer Unterstützung zur Schule gehen. Über 1,4 Millionen Euro haben wir in den letzten 30 Jahren in die Bildung von Kindern aus ärmsten Verhältnissen in Nepal investiert. Dieses Jahr setzten wir ein vor drei Jahren begonnenes Projekt fort, bei dem wir die beruflichen Werdegänge „unserer“ Schulabgänger dokumentieren wollen – sozusagen als Wirksamkeitsnachweis für eure und ihre Unterstützung.


Die Reise mit der Gruppe in diesem Jahr hat uns viel Freude bereitet und so werden wir im Jahr 2027 die nächste Reise anbieten. Bei grundsätzlichem Interesse bitte bei Andrea Walter melden. Wir kommen dann auf Sie zu, sobald das Programm für diese Reise steht.

Vielen Dank für eure und ihre Unterstützung und Treue. Alles, was wir in Nepal erreicht haben, war und ist nur durch die großzügige Unterstützung von euch und ihnen möglich.

Namaste!





 
 
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